JungTube

Hallo liebe Fachleute,
ich wohne in einem 20-Parteien Mehrfamilienhaus. Der Verwalter hat pleite gemacht und der neue Verwalter kennt sich nicht mit den Gegebenheiten aus. Wie ich den Aufzeichnungen meines Vorgängers (Verwaltungsbeirat) entnehmen kann, haben wir seit 2011 eine Doppelanlage mit 2 x U6KES in einem 3m tiefen Schacht vor unserem Haus. Es gibt keine Regelungskästen oder so im Keller. Nur im Treppenhaus gibt es eine Warnleuchte mit einem Hinweisschild, dass man den Notdienst verständigen soll, wenn diese aufleuchtet. Den Notdienst oder eine Telefonnummer gibt es wegen des Verwalterwechsels nicht mehr, hier bin ich gerade dabei einen zu finden.
Könnt ihr mir anhand dieser Angaben die Funktionsweise dieser Doppelanlage erklären? Was ist passiert, wenn die Warnleuchte aufleuchtet? Gibt es dann eine Überschwemmung im Keller?
Gruß
Raphael

Hallo !

Wenn es keierlei Steuerung gibt, dann wir da wieder ein Hel deinfach zwei Pumpen mit eigenem
Schwimmer in den Schacht gehängt haben. Das funktioniert so nicht!

Denn eine Pumpe läuft immer, die andere nie. Und wenn man die zweite Braucht ist sie meistens auch fest.
Daher ist eine Zentrale Steuerung der Pumpen von Nöten.

Wenn die Lampe an geht, dann werden die Pumpen nicht mehr abpumpen und der Schacht vollaufen.
Dann kann es schon sein das über kurz oder lang das Mauerwerk durchfeuchten und wohl auch der Keller
irgendwann mal feucht oder sogar ganz nass werden.

Mach mal den Schacht auf, es gibt auch Helden die eine Steuerung mit in den Schacht hängen,
was aber auch nicht zulässig ist und schnellstens geändert werden sollte, wenn dem so ist.
Dann kannst du gleich ein Auge auf die Pumpen werfen, wenn sie je einen eigenen Schwimmer haben ->Scheiße.

Hallo bastelkönig,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Inzwischen habe ich deinen Rat bevolgt und mal den Deckel vom Schacht abgehoben. Die beiden Pumpen sind nebeneinander auf ca. gleiche Höhe angebracht. Die eine hat ein graues weites Druckrohr, die zweite einen gelben Druckschlauch dünneren Durchmessers beide führen zur Kanalisation. Dann sehe ich da noch ein rechteckigen Kasten an einem Kabel der auf dem Wasserschwimmt. Wahrscheinlich ist das der Schwimmer für die Alarmleuchte. Von einer Regelung ist nichts zu sehen. Jede Pumpe hat einen keulenartigen Schwimmer an der Seite. Die Pumpenkabel führen zu zwei Steckdosen, die in mittlerer Höhe im Schacht angebracht sind. Ich schätze der Schacht ist 5 m tief.
Was ist von der Installation zu halten? Sollte man sie mit einer Regelung afrüsten?

Moin!

Von der Installation an sich wie du wie beschreibst ist garnichts zu halten

-Steckdosen gehören nicht in den Schacht, generell KEINE Klemmstellen im Schacht.
-Pumpen haben je einen eigenen Schwimmer, auch falsch
-Pumpen sind nicht richtig verrohrt, somit eventuell garnicht Standfest und könnten umfallen
-Keine Zentrale Steuerung.

Die Lösung wäre quasi (Wenn was fehlt Spezis bitte ergänzen):

-Pumpen vernünftig verrohren
-Pumpen OHNE Schwimmerschalter einbauen
-Drei Schwimmerschalter für Zentrale Steuerung im Schacht montieren.
-Pumpenleitungen und Schwimmerschalter aus dem Schacht rausführen.
-Für die Pumpen Leitungsreserve zum rausnehmen selbiger vorsehen.
-Steuergerät belüftet und überflutungssicher montieren, idealer Weise im Keller.
-Anschlussleitungen bis ans Steuergerätführen.
-Alles wie vonJung vorgegeben einstellen und anschließen.

Das Steuergerät kann man auch in ein Aussengehäuse neben den Schacht setzen.
Dann kann man die fünf Leitungen dort rein führen und anklemmen. Auf das Gehäuse eine Blitzlampe
für Hochwasseralarm bzw. Störung.
Schacht mit getrennter Entlüftung versehen, bzw. muss das Entlüftungsrohr wenn es auch für die Kabel genutzt wird,
einen Lüftungsabzeig nach aussen haben und im Gehäuse der Steuerung Luftdicht abgeschlossen werden.
Eine Zentrale Steuerung hat dann einen Alarmausgang on Board, der könnte dann wieder an die Lampe im Treppenhaus
angeschlossen werden.

Hallo bastelkönig,
danke für deine Hinweise, ich werde das mal auf der Eigentümerversammlung zur Sprache bringen. Ist das, was du beschrieben hast, Stand der Technik? Haben die aus kostengründen gefuscht oder war damals der Stand der Technik noch nicht soweit (das erste Mal gebaut wurde die Anlage 1999/2000)? Man muss sich wundern, dass das bisher alles so funktionierte. Gibt es eventuell Normen, Richtlinien oder gar Bauvorschriften, die ich dazu zitieren könnte?

Also auch 2000 war das schon Pfusch.
Leider siehtman diese Ausführungen sehr oft, da sie von Installatueren eingerichtet werden die keine Ahnung haben.

Ich weis keine Norm-Nummer... Da musst du auf die Kollegen warten.

Aber es gibt eine wo festgelegt ist das bei Anlagen mit unkontolliertem Zufluss eine Doppelanlage mit zentraler
Steuerung vorgesehen werden muss. Dazu zählt Regenwasser, Drainagewasser und auch Regenwasser.

moin erstmal,
und hier die DIN-Normen, die hier zur Anwendung kommen.
Das sind die EN12056-4 und in Ergänzung die DIN1986-100.
Im Prospekt der U6-Pumpen wird auch daraus zitiert.
Das sind die Normen der Sanitär-und Gebäudetechnik.
Darauf würde ich mich immer beziehen.
Das Drainageset von Jung mit der einzelnen U6 mit Sonderschwimmer ist m.E. ein Pfuschteil für den GALA-Bauer,
der die roten 300er Schächte verbaut und dann feststellt, das er eine Pumpe braucht.
Gruß aus dem Norden,

Herzlichen Dank an Kanalratte und bastelkönig. Ich werde mir mal den Katalog näher anschauen...
Es ist schon spannend: so nach und nach entdecken wir die Bausünden des Bauträgers. Das Motto: möglichst billig erstellen und teuer verkaufen, das hat leider bei unserer Liegenschaft Methode...

Viele Grüße