Seite 1 von 1

U6KES (Drainageset) "gräbt sich ein"

Verfasst: Di 18. Jan 2022, 00:36
von laufs
Hallo,

bin kein Profi und versuche, mein Haus vor nassen Füßen zu bewahren. Es ist ein
Drainageset mit U6K ES in einem ca. 3m tiefen schmalen Schacht installiert worden (soweit ich mich hier fortbilden konnte: wohl gefuscht) zum Heben des Regenwassers vom Dach und ums Haus herum in das Regenwassersiel. Es lief 5 Jahre gut, nun ist die Gewährleistung seit Dezember abgelaufen, und nun läuft es schlecht:

Nach einigen Tagen Beobachtung und Versuch der Schadenbehebung (Pumpe förderte nicht mehr im Automatikmodus, was ich glücklicherweise bemerkt habe, denn dieser rote Alarmschwimmer schlug nicht an, da er so hoch angebracht ist, dass ich es vorher bemerkt habe) habe ich folgendes verstanden:

1. die Pumpe förderte nur noch durch manuelles Anschalten
2. Da ich den Verdacht eines verklemmten o.ä. Schwimmschalters hatte, habe ich die Pumpe daraufhin geborgen, was nicht ganz einfach war: div. aufgewickelte "zu lange" Kabel, beim Hochziehen der Pumpe "Blockade" des sich aufrollenden und dann den Schacht verlegenden mäßigflexiblen Abwasserschlauchs (der am einen Ende an der Pumpe angebracht ist, mit dem anderen [frei?] im Siel hängt) etc. "im Weg", im Schacht dunkel, Steckdose für Pumpe ebenfalls im Weg, da im Schacht ganz oben (ja, ich weiß...), die dritte Hand zum Leuchten fehlt, habe (bislang) keine Stirnlampe... Mit anderen Worten: kaum zugänglich
3. dabei merkte ich schon, dass die Pumpe nicht mehr stand, sondern an der Kette HING, die in der Nähe des Schachtdeckels befestigt ist und zur Pumpe führt. Zunächst habe ich nicht verstanden, weshalb Zug a.d. Kette war, aber sicherheitshalber an die Kette eine Schnur geknotet und nach außen geführt, falls mir die Kette abrauscht...
4. Pumpe geborgen, Schiwmmschalter (leichtgängig) manuell betätigt -> Pumpe sprang an. Leider bemerkte ich nicht, dass der Siebfuss fehlte (das wäre der Schlüssel zum Fehler gewesen, denke ich bzw. ist das letztlich meine Frage unten).
5. Pumpe wieder durch die Wirren nach unten gelassen, Kette verlängert, so dass die Pumpe zum Stehen kam und nicht im Wasser frei hing -> weiterhin kein automatisches Anspringen.
6. Es fiel mir dann auf, dass die Pumpe schräg stand (dieses Montagekit kommt ja mit Pumpenständer), was [weshalb auch immer] dem Schwimmschalter kein Auslösen erlaubte (meine Theorie - kann das sein?).
7. Eine Nacht darüber geschlafen, immer brav alle paar Stunden "manuell" abgepumpt
8. Am Folgetag war wieder Zug auf der Kette, außerdem kam beim manuellen (etwas übermäßigen) Abpumpen schließlich eine runde Scheibe zum Vorschein, die vermutlich dem Siebfuß entspricht (geschlossene Fläche nach oben).
9. Nun meine Theorie: weshalb auch immer ging der Siebfuß ab, seither gräbt sich die Pumpe selbst immer tiefer in den Schacht, der mglw. keinen Boden (?!) hat außer dem Sandboden der ehem. Baugrube. Schacht: PP, rund, innen grün , außen Schwarz ("Zieharmonikadesign"), mehrere "Ringe" aufeinandergestapelt.

Frage 1: kann es sein, dass sich die Pumpe immer tiefer gräbt, d.h. mit dem Grauwasser den Sand ("feiner Kies") abspült? Da div. Dinge gefuscht sind, würde es mich nicht wundern, wenn der Schacht keinen Boden hätte (ich kann das nicht sehen von oben, ich habe auch keinen Stab, der lang genug wäre, um zu stochern), die einlaufenden Rohre laufen in zwei untersch. Höhen aus untersch. Richtungen in den Schacht. Das erklärt, weshalb nun wieder Spannung a.d. Kette ist, die Pumpe zum Schwimmen kam, darüber den Siebfuß verlor (oder umgekehrt) und sich nun freigegraben hat.

Da ich kein guter Angler bin, habe ich den Siebfuss nun nachbestellt, werde versuchen, die Pumpe abermals zu bergen und den (neuen) Siebfuß zu befestigen.

Frage 2: Was tue ich jetzt? Einen Sack möglichst grober Kieselsteine in den Schacht kippen in der Hoffnung, somit einen künstlichen Boden zu schaffen, auf dem ich dann die Pumpe hoffentlich mehr oder minder eben aufstellen kann? Welchen Durchmesser sollten die Kieselsteine (Baumarkt...) haben? Der Schacht ist so tief, dass es mir nicht gelingen wird, etwas gezielt einzubringen oder abzulegen. Daher die Idee mit den Kieseln. Ich könnte auch "Backsteine" hineinwerfen, wenn diese aber "falsch" zu liegen kommen (ist ja ziemlich enger Durchmesser), was wahrscheinlich ist, habe ich ein Problem, da kein ebener Boden entsteht.

Ich würde ja auch einen "Profi" beauftragen, aber wer ist in dieser Situation Profi? Jemand, der mit dem Bagger kommt und den gesamten Schacht neu anlegt? Die Lösung ist mir eine Nummer zu groß. Ich denke, wenn der aktuelle Fusch wieder etwas besser hergestellt wird und ich regelmäßig kontrolliere, sollte es gehen, zumindest für diese Regensaison. Die Frage ist: ist es überhaupt möglich, so einen Schacht mit Einläufen, aber ohne Bodenelement zu bauen?

Für Tipps und Hinweise bin ich dankbar. Andere Ideen zur Problemursache? Ich komme einfach nicht darunter, da es so tief und der Schacht so schmal ist.

Danke für das Lesen, aber es sollte verständlich sein.

Helmut

Re: U6KES (Drainageset) "gräbt sich ein"

Verfasst: Di 18. Jan 2022, 16:28
von bastelkoenig
Moin!

Das die Pumpe natürlich durch ihre Verwirbelungen immer Sand vom Schachtboden mit abpumpt ist normal.
Das wird verstärkt wenn der Siebfuß abfällt.

Ebenfalls wird aber bei keinem festem Schachtboden vom umliegendem Wasser auch immer wieder Sand
und weiteres mit eingespült.

Ich vermute das die Pumpe nicht einschaltet(e), weil sie nicht korrekt im Schacht stand, und der Schwimmer
irgendwo anstieß.

In der Tat wäre es Korrekt einen Schacht mit Boden zu setzen.
Deine Methode mit dem Kies kann aber auch erstmal funktionieren :-)

Die Steckdose aber gehört KEINESFALLS in den Schacht! Diese muss Ausserhalb, überflutungssicher und Belüftet
angebracht werden.

Re: U6KES (Drainageset) "gräbt sich ein"

Verfasst: Mi 19. Jan 2022, 08:35
von laufs
Danke, Bastelkönig,

dass der Schwimmschalter behindert wird, war leider nicht der Fall. Nun überlege ich, ob aufgrund der Form des Schwimmkörpers eine Kippung der Pumpe dazu führt, dass der Schalter nicht auslöst, da die Auftriebskraft im falschen Winkel wirkt. Das ist aber durch die Aufsicht aus 4m Höhe (habe einmal nachgemessen) über der Pumpe schlecht beurteilbar ;-)

Dass die Steckdose nicht im Schacht sein darf, hatte ich schon verstanden. Tatsächlich ist der Wasserspiegel (s.o.) einige Meter weg, und auch das Hebeziel liegt gut 1 m unterhalb, bei einem Rücklauf aus dem Siel (worst case - gibt es da nicht irgendwo Rückschlagklappen?) würde das Wasser letztlich hinten in unseren Garten laufen und nicht aus dem Schacht nach oben steigen. Wenn die Ahr kommt, gibt es ggf. ein Problem. Vermutlich ändert das alles nichts bzgl. der Empfehlung/Vorschrift einer Montage außerhalb und v.a. in trockenen Gefilden. Vermutlich geht es da um Kondenswasserbildung.

Hilfreich war, dass Du mir bzgl. der Kieselsteine Mut machst. Da muß ich dann welche finden mit einem kleinsten Durchmesser deutlich über 1 cm, damit sie vom Sieb abgefangen werden.

Warte nun noch auf Stirnlampe, Fensterputzerteleskopstange, Ersatzsiebfuß, Zeit und dass mir am Sonntag auffällt, was ich nocht hätte im Baumarkt besorgen müssen.

Viele Grüße

Helmut

Re: U6KES (Drainageset) "gräbt sich ein"

Verfasst: Mi 19. Jan 2022, 21:31
von bastelkoenig
Moin!

Richtig bei der Montage Ausserhalb des Schachts geht es auch um Kondenswasser. Das ist nicht unerheblich in einem Schacht.

Ich bin gespannt, berichte weiter! Auch gerne mit Bildern :-)

Es gibt im Baumarkt relativ gute Kiesauswahl in Säcken, da solltest du fündig werden.

Re: U6KES (Drainageset) "gräbt sich ein"

Verfasst: Do 20. Jan 2022, 08:40
von laufs
Moin Bastelkönig,

Danke für die Motivation. Mal sehen, wir gut sich da etwas photographieren lässt...

Angekommen sind schon eine bis 6 m ausziehbare Teleskopstange (nicht ganz günstig, aus Alu, Fensterputzerbedarf) und eine Stirnlampe (günstig). Kiesel kaufe ich bei nächster Gelegenheit, Pumpenersatzteil geht wohl heute per UPS ab JUNG-Werk a.d. Weg. Samstag ist mein Zieltag...

Viele Grüße

HL

Re: U6KES (Drainageset) "gräbt sich ein"

Verfasst: Do 20. Jan 2022, 18:03
von Bomberfahrer
Moin,
bei den Drainageschächten wird in den allermeisten Fällen kein Boden eingebaut. Die Pumpe hängt! an der Kette ca. 30cm über den Schachtgrund. Weil im Drainagesystem immer etwas Sand mit eingespült wird, wird die Pumpe aufgehängt. Es sei denn, der Tiefbauer hat einen schönen großen Betonschacht montiert, in dem ein Gleitrohrsystem eingebaut werden kann. Und selbst beim Gleitrohrsystem ist zwischen Pumpe und Schachtgrund etwa 15cm Abstand. Warum die Tiefbauer immer viel zu kleine (schmale) Schächte montieren ist mir bis heute immer noch nicht klar erklärt worden, vermutlich Kostengründe...
Dein Versuch mit den Kieselsteinen wird nur kurzfristig etwas bringen, da wie gesagt immer etwas Sand eingespült wird.

Messe die Tiefe des Schachtes bis zum Schlamm, und ziehe ca. 30cm ab, damit hast du die maximale Einbautiefe (Unterkante Pumpe). Die Kette entsprechend oben einhängen. Kleiner Tipp: Wenn du die Pumpe auf den Rasen auslegst kannst du mit Kabelbinder den Schlauch und das Kabel mit der Kette verbinden (mindestens 1,5m). dann hängt sich die Pumpe fast immer senkrecht.
Und probiere bevor die Pumpe in den Schacht verschwindet, ob der Schwimmerschalter richtig funktioniert.

Grüße
Reiner

Re: U6KES (Drainageset) "gräbt sich ein"/Siebfußschaden

Verfasst: Fr 21. Jan 2022, 18:37
von laufs
Hallo,

die Ursache:
Siebfuß Aufsicht
Siebfuß Aufsicht
Siebfuß Bruchstellen Detail
Siebfuß Bruchstellen Detail
Gebrochener Siebfuß, in der Folge "Umfallen" der Pumpe. Wenn diese "auf dem Rücken liegt" - d.h. die Seite der Pumpe mit den Stützfüßen kommt nach oben zu liegen - löst der Schwimmschalter nicht aus, da der Schwimmer den Schaltarm mehr oder minder in Mittelstellung bringt/hält. Man hört ein Schaltgeräusch immer jeweils, wenn der Schaltarm nahe den Extremstellungen steht: d.h. Arm unten -> aus. Angeschaltet wird aber erst, wenn der Arm oben ist. Ist auch logisch, wenn es einen Kipppunkt gäbe, würde die Pumpe ja ständig sehr kurz pumpen. Es wäre dann eine zeitliche Verzögerungsschaltung notwendig (Kondensator z.B.). So scheint es aber nicht gelöst zu sein.

WESHALB der Siebfuß kaputt ist, ist mir unklar. Nach einem "Sprung" des Kunsstoffs (z.B. als Folge von Temperaturschwankungen) sieht es mir irgendwie nicht aus, eher, als sei etwas "dagegen gefetzt" - aber die Pumpe ist ja kein Rasenmäher mit offenem Messer. Also muß es doch "Veschleiß" sein. Hat jemand derartige Seibfußschäden schon gesehen?

Der Schacht hat in der Tat einen Boden. Weshalb ich nun den Eindruck hatte, dass die Pumpe "immer tiefer ging", weiß ich nicht. In der "Liegeposition" brauchte sie natürlich "mehr Kette", weshalb diese dann aber nach Verlängerung wieder unter Zugspannung stand, bleibt ungeklärt (sehr weit verrutschen kann sie im Schacht nicht). Ich habe nun eine ausreichend lange und etwas stärkere Kette montiert. Nun gehe ich davon aus, dass alles wieder läuft (werde das die nächsten Tage kontrollieren).

Ach so, den "Drainagekies 16-32 mm" brauchte ich Dank Schachtboden und längerer Kette nun gar nicht und ist nun auf der Einfahrt verteilt.

Aus Fusch ist nun immerhin Pfusch geworden... Das Steckdosenproblem hebe ich mir für ein anderes Mal auf.

Danke für die Kommentare

Helmut

Re: U6KES (Drainageset) "gräbt sich ein"

Verfasst: Fr 21. Jan 2022, 18:50
von laufs
Moin Reiner,

Danke für Deinen Kommentar - hätte ich den bloß früher gelesen (hatte mein Browserfenster nicht akualisiert und meinen Beitrag zur erfolgten "Reparatur" (mit Foto des alten Siebfußes) schon geschrieben.

Tatsächlich war die "alte Kette" - wie von Dir empfohlen - mit dem Schlauch verbunden (Kabelbinder). Die habe ich drangelassen und - da ich Deinen Beitrag nicht kannte - die neue jetzt extra schön frei (!) montiert. Die Hauptarbeit ist, die Pumpe herauszuolen a.d. Schacht, weil der Abwasserschlauch wenig elastisch ist und der Pumpe den Weg versperrt. Ich muß ihn dann immer "ins Siel schieben" (was der Schlauch nicht immer möchte), damit er aus dem Weg ist. Dazu fehlt dann ganz gerne der dritte und 2m lange Arm. Der Gartendreifuß muß es dann richten...

Ist es ein Problem, wenn die Pumpe a.d. Grund steht (ich dachte, es ist doch ein Kunststoffboden, zumindest war es ein hartes Material, auf dem ich mit meiner Fensterputzerverlängerungsstange "scharren" konnte)?

Danke und Grüße
Helmut
Bomberfahrer hat geschrieben: Do 20. Jan 2022, 18:03 Moin,
bei den Drainageschächten wird in den allermeisten Fällen kein Boden eingebaut. Die Pumpe hängt! an der Kette ca. 30cm über den Schachtgrund. Weil im Drainagesystem immer etwas Sand mit eingespült wird, wird die Pumpe aufgehängt. Es sei denn, der Tiefbauer hat einen schönen großen Betonschacht montiert, in dem ein Gleitrohrsystem eingebaut werden kann. Und selbst beim Gleitrohrsystem ist zwischen Pumpe und Schachtgrund etwa 15cm Abstand. Warum die Tiefbauer immer viel zu kleine (schmale) Schächte montieren ist mir bis heute immer noch nicht klar erklärt worden, vermutlich Kostengründe...
Dein Versuch mit den Kieselsteinen wird nur kurzfristig etwas bringen, da wie gesagt immer etwas Sand eingespült wird.

Messe die Tiefe des Schachtes bis zum Schlamm, und ziehe ca. 30cm ab, damit hast du die maximale Einbautiefe (Unterkante Pumpe). Die Kette entsprechend oben einhängen. Kleiner Tipp: Wenn du die Pumpe auf den Rasen auslegst kannst du mit Kabelbinder den Schlauch und das Kabel mit der Kette verbinden (mindestens 1,5m). dann hängt sich die Pumpe fast immer senkrecht.
Und probiere bevor die Pumpe in den Schacht verschwindet, ob der Schwimmerschalter richtig funktioniert.

Grüße
Reiner

Re: U6KES (Drainageset) "gräbt sich ein"

Verfasst: Fr 21. Jan 2022, 20:34
von bastelkoenig
Moin!

Also wenn da tatsächlich Boden drin ist, dann sollte das kein Problem sein, im Gegenteil, durch die Verwirbelung
wird der Boden dann sogar sauber gehalten.

Der Siebfuß sieht ganz klassisch aus, wie Pumpe mal aus der Hand gefallen. :-)

So sehen die von den Pumpen die ich mir auf dem Schrott sichere meistens auch aus....
Desshalb fehlen mir immer Siebfüße :D