JungTube

Hallo,

in unserem Haus haben wir im Keller eine Hebeanlage für Waschmaschine und Waschbecken. 2-Personenhaushalt, also relativ geringe Nutzung.
Das Abwasser läuft zu einem Schacht im Kellerboden.
Dort war bisher eine Fäkalienhebeanlage mit Lüftung über Dach und einem 50er-Tonrohr als Druckrohr installiert. (BTW: Habe bisher nur von Kunststoff-Druckrohren gelesen... Ist das zulässig mit einem Tonrohr?) Der Abwasserzulauf ist ein 150er Tonrohr, dessen Unterkante ca 10cm über dem Boden des Schachtes liegt.
Nachdem die Anlage nun nach über 25 Jahren den Dienst versagt hat muss ein Ersatz her.

Ich hätte spontan gedacht, dass der "Hebefix V" für diesen Zweck ausreichend, ja nahezu perfekt ist.
Ein Installateur meinte aber, dass wir den Baufix 50 verwenden sollten, da der Hebefix "Aufgrund [...] [seines] Materials für einen Schacht ungeeignet [ist]".

Dies mag mir nicht so recht einleuchten; der Schacht ist trocken und mit Bitumen gegen eindringendes (oder bei Versagen der Hebeanlage auslaufendes) Wasser abgedichtet. Ich sehe da keinen Unterschied, ob ich den Hebefix "überflur" oder im Schacht installiere.

Was meint ihr? Ist er geeignet oder wenn nein, warum?
Wie stehts mit der Lebensdauer so einer Anlage? Wartungsintensität? (Ich will nicht alle 2 Jahre etwas reparieren müssen... Viel länger als 10-15 Jahre muss das Ding aber auch nicht halten - dann soll es lieber erstmal etwas günstiger sein ;) )

Danke für Eure Hilfe,
Johnny

[quote="JohnnyG"]... und einem 50er-Tonrohr als Druckrohr installiert[/quote]

Sorry, da habe ich mich vertan. Ist natürlich kein Tonrohr, sondern ein SML-Gussrohr.

Der Hebefix hat ja druckseitig einen Anschluss DN32. Dies dann an das SML-Rohr DN50 anzuschliessen ist schon zulässig, oder?

Gruß,
Johnny

Hallo JohnnyG,

deine Idee den Hebefix V in den Schacht zu stellen, ist in der tat nicht empfehlenswert. Der Schacht oder Pumpensumpf im Keller stellt ja den tiefsten Punkt im Haus dar. Wenn es zu einer Überflutung des Kellers kommt (durch was auch immer) läuft sicher dieser Schacht voll und der Hebefix ist kaputt. Diese Geräte sind nämlich nicht wie "richtige" Fäkalienhebeanlagen überflutbar, sondern für die Vorwand mit ebenerdiger Installation gedacht.

Wenn dein Schacht im Keller dicht ist, und du kein fäkalienhaltiges Schmutzwasser einleitest, stell doch eine Entwässerungspumpe wie die U3K oder U5K rein. Ein Baufix ist dann sinnvoll, wenn du die Dichtheit des Schachtbauwerkes nicht sicherstellen kannst. Hierzu gibt es in der Videosektion einen entsprechenden Beitrag.

SML-Rohr als Druckleitung wird gern genommen, und ist auch nicht "verwerflich", solange du die Verbindungsklammern installierst. Die Dimension der Leitung mit DN50 kann aber für eine kleinere Pumpe nicht so geeignet sein, da hierdurch die Fließgeschwindigkeit in der Leitung sehr gering sein wird (fördert Ablagerungen). Für normale Installationen ist eine PVC-U Leitung in DN32 meist ideal, eine Fließgeschw. von 0,7 m/s soll als Minimum angestrebt werden.

Wenn du es ganz komfortabel haben möchtest, lässt du am Besten noch ein Gleitrohrsystem (siehe PDF auf S. 2 unten) installieren, so kannst du die Pumpe zur Wartung ohne Schrauben von der Rohrleitung trennen und wieder einsetzen. Sehr sauber und servicefreundlich.

So, ich hoffe das bringt dich ein wenig weiter.

Hallo jt-Admin,

danke erstmal für Deine Antwort.
Ob der Schacht nun tatsächlich dicht gegen eindringendes Wasser ist, ist noch nicht ganz geklärt. Ich gehe allerdings davon aus.
Falls er dicht ist sollte doch nichts gegen den Hebefix sprechen (nicht die V-Variante, da hab ich mich vertan).
Falls wirklich Wasser eintritt.... Was könnte passieren? Ich könnte ja eine kleine Öffnung oberhalb der maximalen Füllhöhe lassen, so dass er im Fall der Fälle nicht aufschwimmt (Könnte er das oder ist er mit Pumpe schwer genug? Vermutlich schwimmt er auf; Pumpe 3.7kg, Behälter 3kg.... selbst wenn er halb gefüllt ist :( ).

Das 50er Rohr liegt nunmal fest installiert und ich habe keine Motivation daran etwas zu ändern. Welche Pumpe/welches System wäre denn dann besser geeignet um die nötige Fließgeschwindigkeit sicherzustellen?

Wenn ich mal kurz nachrechne....

Querschnitt der Leitung:
A = r^2*pi = 2.5cm^2*pi = 19.6 cm^2

Die Pumpe muss ca 3m hoch Pumpen.
Aus dem Datenblatt der U3K entnehme ich hier eine Fördermenge dV/dt = 5 m^3/h = 1389 cm^3/s.
Demnach ist die Fließgeschwindigkeit:
v = dV/dt / A = 1389 cm^3/s / 19.6 cm^2 = 70.9 cm/s = 0.709 m/s
Sollte also gerade so reichen - wenn man die Verluste durch Reibung vernachlässigt. Wie groß sind die denn ungefähr?

Die U5k hat ja bei 3m eine deutlich größere Förderleistung von 9 m^3/h - sollte ich die dann vorziehen?
Könnte ich die auch in den Hebefix einbauen?

Danke für die Hilfe,
Johnny

Hallo JohnnyG,

danke für die Berechnung. Natürlich brauchst du die Druckleitung nicht deswegen zu ändern, aber in so einen Thread gehört natürlich auch die fachlich richtige Information rein. Die U3K sollte auch für die bei dir anfallende Wassermenge ausreichen, die U5K ist zwar leistungsfähiger, aber auch etwas teuerer und passt nicht in den Hebefix.

Bezgl. des Hebefixes hast du recht, das ist ja lediglich ein Behälter ohne eine aufgesattelte Platine. Allerdings ist auch dieser nicht für Überflutungen bestimmt, da ein Aktivkohlefilter im Deckel sitzt.

Auftriebssicher ist der Behälter natürlich auch nicht, wenn du den Hebefix also in den Schacht setzt, musst du sicherstellen, dass er nicht aufschwimmen kann.

Abschließend bleibt trotzdem meine Empfehlung, den Schacht dicht zu machen und so wie im Video idealerweise zu verfliesen, statt des Hebefix würde ich ein Gleitrohrsystem und eine Alarmschaltung kaufen und einbauen, da hast du mehr von. Oben drauf noch eine Gitterrostabdeckung, und alles ist super. Um Ablagerungen zu vermeiden öffnest du dann am besten noch die Spülbohrungen im Pumpengehäuse.

Danke jt-admin,

jetzt muss ich mich nur noch entscheiden :)
Der Schacht war bisher mit Bitumen abgedichtet. Durch einen Fehler beim Bau des Hauses ist Regenwasser/Drainagewasser in den Schacht geleitet worden. Dies wurde jetzt korrigiert - meine Hoffnung ist eben dass der Schacht nun generell nicht mehr vollläuft. Und aus Geruchsgründen (ich finde, dass so eine "offene" Wasserstelle (ist natürlich schon ein Deckel auf dem Schacht) immer etwas modrig riecht) hätte ich eben gern ein geschlossenes System. Ausserdem ist die Abdichtung spröde geworden, man müsste also den Schacht erst grundlegend sanieren, wollte man ein "offenes" System installieren.

Vermutlich werde ich mich für den Hebefix entscheiden und ihn baulich fixieren, so dass er nicht aufschwimmen kann.
Den Aktivkohlefilter werde ich herausnehmen - gelüftet wird übers Dach.
Abgesichert wird die ganze Sache noch mit einer Alarmanlage mit SMS-Benachrichtigung ;)

Grüße und Danke nochmal für die wichtigen Anregungen,
Johnny