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Pumpensumpf sanieren - wie?

Verfasst: Di 17. Mai 2011, 09:47
von mrichwin
Hallo zusammen,

mein Problem dürfte wohl nicht selten sein, leider bin ich - obwohl naturwissenschaftlich vorgebildet - technisch hier ein Laie.

Wir haben im Keller einen Pumpensumpf, der Wasser aus der außen umlaufenden Drainage sammelt und per Tauchpumpe über die Rückstauebene, sprich in die in ca. 50 cm über Boden verlaufende Abwasserleitung im Waschkeller hebt. Der Pumpensumpf sieht aus wie man hier auch schon mal auf Bildern als negatives Beispiel sieht - ein betonierter, rechteckiger Schacht, ca. 40 x 40 cm, etwa einen halben Meter tief. Unten drin liegt Dreck und Bauschutt, dann folgt offenliegend die Dämmung der Bodenplatte und der Estrich. Obendrauf liegt lose eine Stahlplatte.

Nun gibt es drei Dinge, die mich beschäftigen:

1. Das Haus ist jetzt 18 Jahre alt, die Pumpe auch. Wie lange hält sowas im Regelfall? Eine Alarmanlage gibt es natürlich nicht.
2. In den ersten 17 Jahren ist die Pumpe nur selten gelaufen (nach Aussage der Vorbesitzer, bis 2006, und unserer Erfahrung bis zum letzten Herbst) - eher so einmal pro Woche, je nach Wetter. Dann hat sich irgendwas in der Geologie des Grundstücks verändert, seitdem läuft die Pumpe mehrmals täglich. In dem Gebiet gab es früher mehrere bekannte Bachläufe.
3. Seit ca. 2-3 Monaten stinkt es unerträglich. Im Kellerflur meint man, man müsste ohnmächtig werden, und im Waschkeller selbst wünscht man sich, man wäre es im Flur schon geworden... :-(. Im Pumpensumpf haben sich offensichtlich reichlich einzellige Bewohner breit gemacht, trotz (oder wegen?) des starken Zulaufs (der aber natürlich in den letzten Wochen wegen der Trockenheit doch wieder deutlich abgenommen hat). Ich habe schon reichlich gespült, eine Dichtung unter die Platte geklebt etc. Das Spülen hat kurze Zeit geholfen, die Dichtung hat den Geruch etwas reduziert.

Also Frage an die Fachleute: Was tun? Ich habe hier von Jung geschlossene Systeme gesehen, eigentlich für Überflur gedacht, aber die kann man doch vielleicht auch in den Sumpf stellen?

Gibt es hier / kennt jemand eine Fachfirma im Raum Dortmund, die sich damit auskennt?

Danke & stinkende Grüße
Matthias

Re: Pumpensumpf sanieren - wie?

Verfasst: Di 17. Mai 2011, 20:14
von segler64
Hallo!
Hast ja viele Fragen und es sind nur wenige Details bekannt, aber ich fang einfach mal an.

Gute Pumpen halten fast ein Leben lang, gute Pflege, sprich Wartung vorausgesetzt.
Also müssten wir scho wissen um welches Exemplar es sich handelt.

In "normalem" Drainagewasser finden sich eigentlich weder "vermehrungsfreudige Einzeller" noch Nährstoffe für dieselben!

Die Bauart des Schachtes ist stark fragwürdig, denn bei zu hohem Wasserstand würde Waser unter den Estrich laufen!

Pumpt die Pumpe wirklich über die Rückstauebene, sprich existiert eine Rückstauschleife bis unter die Kellerdecke, wobei ich davon ausgehe, daß hier die "wahre" Rückstauebene liegt!?

Ist die Abwasserleitung nur für Schmutzwasser oder auch für Regenwasser?

Hat die Pumpe eine Rückschlagklappe und ist diese auch in Ordnung?

Soweit als Anfang, nen paar Fotos wären gut

Ahoi!

Der Segler

Re: Pumpensumpf sanieren - wie?

Verfasst: Di 17. Mai 2011, 22:17
von mrichwin
Hallo,

ich habe mal ein paar Bilder gemacht. Das Problem kommt eindeutig von draußen rein - es läuft eine schwarze Miege aus der Drainage. Im letzten Herbst war das Wasser noch klar, und geruchsfrei.

Die Pumpe hebt das Wasser über eine kleine Schleife in die Leitung, die auch die Waschmaschine pumpt, etwa kniehoch über dem Kellerboden. Im Kellerboden gibt es übrigens noch einen Ablauf, der verschließbar ist. Wie hoch die "wahre Rückstauebene" ist, kann ich nicht genau sagen - die Vorbesitzer hatten vom Bauträger keine Pläne bekommen, waren sich aber sicher, das alles in Ordnung ist...

Die Pumpe ist übrigens gelb und mit gutem Willen kann man oben auf dem Griff "Jung" lesen, vielleicht steht da auch noch "U3...". Ich weigere mich derzeit, sie anzufassen.

Die Abwasserleitung ist unsere allgemeine Abwasserleitung, eine zusätzliche für Oberflächenwasser gibt es bei uns nicht.

Eine Rückschlagklappe sehe ich nicht. Die Druckleitung der Pumpe läuft horizontal unter dem Estrich und kommt an der Wand wieder hoch.

Zwei weitere Bilder im folgenden Posting!

Danke & Gruß
Matthias
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Re: Pumpensumpf sanieren - wie?

Verfasst: Di 17. Mai 2011, 22:26
von mrichwin
... hier zwei weitere Bilder.
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IMG_2611.JPG (317.73 KiB) 52965 mal betrachtet

Re: Pumpensumpf sanieren - wie?

Verfasst: Mi 18. Mai 2011, 20:30
von segler64
Hallo,

also das ist ne U3 KS von Jung, solte es noch die erste sein, hat sie alles gegeben.

Die Kupferdruckleitung hat es wohl bald hinter sich.

Rückstauebene ist in etwa die Höhe des Bordsteines vor Deinem Haus

Um die Herkunft der Brühe zu klären würde ich mal ne Kamera einsetzen, muß ja irgendwo in die Drainage einsickern.



Ahoi!

Der Segler

Re: Pumpensumpf sanieren - wie?

Verfasst: Mi 18. Mai 2011, 21:21
von mrichwin
Hallo,

danke für die Antwort. Nachdem ich heute noch ein bisschen über den Fotos gegrübelt habe, habe ich dann schon einen Rohrreiniger bestellt, der kommt am Freitag morgen zum Reinschauen und ggf. Reinigen.

Jetzt brauche ich noch eine neutrale Empfehlung: Angenommen, die Rohrreinigung ist erfolgreich in dem Sinne, dass das Problem dauerhaft behoben ist, reicht dann eine neue Pumpe mit neuer Druckleitung und Alarmanlage, oder muss der Schacht insgesamt in Angriff genommen werden?

Und wer macht sowas im östlichen Ruhrgebiet?

Danke & Gruß
Matthias

Re: Pumpensumpf sanieren - wie?

Verfasst: Do 19. Mai 2011, 09:22
von jt-admin
Hallo Matthias,

danke für deinen Beitrag in JungTube. Der Segler64 hat dir ja schon ein paar Tips gegeben. Deine letzte Abfrage bezgl. der noch auszuführenden Maßnahmen möchte ich mal versuchen zu beantworten.

Zunächstmal muß herausgefunden werden, was die schwarze Brühe ist, und der weitere Zufluß sollte dringend unterbunden werden.
Danach solltest du mal überlegen, das Drainagewasser aus dem Haus zu kriegen, das hat da nämlich laut Entwässerungsnorm nichts zu suchen. Die beste Lösung ist, das ganze draußen zu sammeln und dort wegzupumpen.

Wenn das nicht geht und du weiterhin auf diesen Schacht angewiesen bist, solltest du diesen komplett sanieren. Schau dir dazu in unserer Videosektion bitte mal diesen Beitrag an.

Die Druckleitung muss erneuert werden, mit Rückschlagklappe und idealerweise aus Kunststoff.

Weiterhin kann man bei der U3KS (auch bei den alten Modellen) unten kleine Bohrungen anbringen, die den Boden des Pumpensumpfes "aufmischen" (siehe Video). Dadurch geht etwas Leistung verloren, aber der Dreck bleibt nicht liegen. Diesen Schritt kannst du jetzt sofort machen, schadet nix, du mußt die Pumpe aber dafür anfassen (gibt's eigentlich 'nen Mitleids-Smiley?)

Ich hoffe das hilft dir erstmal weiter.

Re: Pumpensumpf sanieren - wie?

Verfasst: Do 19. Mai 2011, 14:54
von segler64
Hallo!

Wer sowas macht?

Z. B. die Firma für die ich arbeite. Aber bevor ich hier mehr schreibe würde ich gern vom Admin wissen was er von solcher Art Eigenwerbung an diesem Ort hält.

Ahoi!

Der Segler

Re: Pumpensumpf sanieren - wie?

Verfasst: Fr 20. Mai 2011, 22:05
von mrichwin
Hallo seger64, jt-admin,

heute war der örtliche Rohrreiniger da, mit Kamera und Hochdruckspüler.

Wenn man vom Sumpf aus in die Drainage fährt kommt unmittelbar ein T-Stück. Nach links abgebogen kamen die Herren etwa 6 m weit, nach rechts etwa 8 m - das ist vielleicht ein Viertel des gesamten Umfangs. Dann war Ende wg. zu vieler Bögen und allgemeiner Schwergängigkeit. Die Herren Rohrreiniger waren ob des Geruchs irritiert, wussten sich aber auch keinen Rat.

Zu sehen war nicht viel - nur schwarze Brühe. Die und ein paar Ablagerungen wurden herausgespült. Danach kam fast klares Wasser, allerdings jede Menge. Ich habe die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und wenigstens den gröbsten Müll (Fliesenreste und Styropor) herausgeräumt.

Heute abend habe ich nochmal reingeschaut. Jetzt läuft wieder die gleiche schwarze Suppe, es schäumt leicht und auf dem schwarzen Druckrohr (das mal Kupfer war) ist ein silbriger, abwischbarer Belag, der heute morgen noch nicht da war. Chemie? Und es stinkt wieder wie gehabt. Der Geruch kommt aber auch schon aus dem Drainagerohr, entsteht also nicht erst bei uns.

Ich werde am Montag mal das örtliche Tiefbau- und Umweltamt anrufen, ob denen was einfällt. Es soll hier mal Bachläufe gegeben haben, bevor 1992/93 die Siedlung entstand. Vielleicht gibt es ja noch Unterlagen aus der Zeit. Und eine Firma, die so ähnlich heisst wie der Bauträger damals habe ich unter der gleichen Adresse auch gefunden, auch die werde ich Anfang der Woche mal versuchen zu erreichen. Wir haben natürlich von den Vorbesitzern keine Pläne bekommen.

Wenn irgend jemand noch eine Idee hat - bitte melden...

Danke & Gruß
Matthias

Re: Pumpensumpf sanieren - wie?

Verfasst: So 22. Mai 2011, 21:12
von segler64
Hallo!
Ich htte da noch eine Idee.

Lass die Brühe doch mal chemisch untersuchen, wer weiss was dabei rauskommt. Auch nen Altlastenkataster könnte hilfreich sein.

Wo genau liegt denn das "SCHWARZE LOCH"?

Ahoi!
Der Segler