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Die "ideale" Drainagehebeanlage?

Verfasst: Fr 23. Sep 2016, 17:03
von Iopodx
Hallo liebes Jung-Pumpen Forum,

nachdem ich 2011 schon einmal hier - mit dem gleichen Anliegen - unterwegs war, möchte ich noch einmal um eure Hilfe bitten.

Aktuelle Situation:
- Schacht/ Betonringe DN600, ohne Boden/ direkt auf Lehm
- Tiefstes Drainagerohr Unterkante: 41mm über Lehmboden

Damit die Drainage auch immer "leer" ist, bleibt praktisch nur eine Steuerung mit Elektroden - die sind aber immer wieder verockert und führten somit zum Ausfall des Systems.

Das Objekt ist vermietet, dem Mieter ist eigentlich weder eine Überwachung noch anderes zuzumuten :(.

Nun stehe ich vor der Entscheidung das ganze System einmal "richtig" neu zu machen.

Zwei Varianten:

Variante A)

- Schacht bleibt wie er ist
- zwei Jung U6KS "hängend" und mit Elektrodensteuerung eines anderen Herstellers (noch nicht genau bekannt)
- Steuerung wird außen aufgestellt (Es gibt nur eine Drei-Adrige Zuleitung zu den Pumpen)

Vorteil: weniger Erdarbeiten

Variante B)

- Schacht entfernen, ca. 50cm tiefer setzen, zur besseren Wartbarkeit auf DN800 oder DN1000 ausweichen
- Schacht mit "festem" Boden
- zwei Jung U6KS mit BD 00 E im Haus; Schwimmerschalter (= wartungsfreiste, solideste Variante?)

Welche Variante würdet ihr bevorzugen? Preislich wird es vermutlich ähnlich, denn die Elektroden müssen sicherlich wenigstens quartalsweise gereinigt werden.

Fragen:

Nachdem ich die letzten Pumpen aus dem Sumpf gezogen habe (auf "Brett"-montiert), war das Brett (ca. 3cm) komplett im "Schlamm" versunken, beim rausziehen ist sogar das PVC-Rohr gerissen. Nun kann man bei den Jung-Pumpen zwar entsprechende Spülbohrungen setzen, aber besser wäre es wohl die Pumpen "erhöht" zu montieren? Gibt es hierfür eine Standard-Vorgehensweise, evtl. in Verbindung mit dem Gleitrohrsystem?

Aufhängen am Seil find ich nicht soo prima.

Die hiesigen "Fachunternehmen" sind leider, trotz Preisen im fast fünfstelligen Bereich, nicht wirklich kompetent, daher informiere ich mich gern "etwas" selbst.

Ich freue mich auf eure Meinungen, Anregungen und Erfahrungen.

Viele Grüße und schönes Wochenende!

Re: Die "ideale" Drainagehebeanlage?

Verfasst: Fr 23. Sep 2016, 17:38
von Elias
Hallo,

Also ich würde da definitiv Variante B nehmen, wenn der Schacht am Boden so lehmig
ist, dass da ein Holzbrett 3cm tief einsinkt, und man es dann kaumnoch rausbringt,
bist du meiner Meinung nach mit einem PKS Schacht besser bedient. Dann kann man
nämlich erstens eine richtige, gut funktionierende Steuerung per Stauglocke,
Schwimmer oder eben Niveauelektrode realisieren, und zweitens is es dann ordentlich
gelöst, und die Pumpen stehen nicht mehr im Dreck, denen wird das nämlich wohl auch nicht so gefallen,
immer den vom Wasser gelösten Lehm mit pumpen zu müssen.

MfG. Elias

Re: Die "ideale" Drainagehebeanlage?

Verfasst: Sa 24. Sep 2016, 19:03
von Iopodx
Hallo Elias,

danke für deine Antwort!

Ich denke so werde ich es machen. Den PKS Schacht habe ich mir angesehen, allerdings denke ich, dass mir eine wirklich "begehbare Lösung" deutlich lieber ist, daher wohl ein Schacht DN 1000.

Beim Schlamm bin ich mir nicht sicher ob das nur vom Boden oder auch durch die Drainage kam. Wir haben hier sehr Lehm- und Kalk/ Eisenhaltigen Boden; die Pumpen haben immer schon nach wenigen Wochen einen starken weißen Belag am Edelstahl. Manchmal platzt der ab, jemand eine Ahnung was das ist?


Ein, zwei Fragen habe ich allerdings noch:

- Jung U6K, oder US 73? Preislich ja ein bisschen höher angesiedelt; aber auch in der Qualität?
- Mit oder ohne FI? Gibt es hierzu Vorschriften? Sicher wäre ohne FI cleverer, denn dann entfällt ein "Fehlerpunkt".

(Elektrik wird aber durch einen Elektriker gemacht ;))

Verrohrung würde ich in PVC-U machen, Klebetechnik. So war es auch im aktuellen Schacht.

Danke und viele Grüße,
Sören

Re: Die "ideale" Drainagehebeanlage?

Verfasst: Sa 24. Sep 2016, 21:46
von bastelkoenig
Also ich würde auch Variante B nehmen und einen PKS-Schacht.

Du kannst dir natürlich auch einen Beton-Schacht selber bauen, zwei Gleitrohrsysteme rein, Verrohren mit PVC-U und fertig.

Was die Pumpen betrifft, der Kunststoff der U6 lässt sicht in nachhinein leichter reinigen
als das Guss-Gehäuse der US habe ich so die Erfahrung gemacht.
Die US ist wiederrum in der Reinigung leichter zu uerlegen.
Schleißplatte runter, Gehäuse und Laufrad sauber machen, wieder zusammen bauen, fertig.

Das Weiße was am Motor abplatzt ist Kalk.
Der sollte auch runter, wenn die Schicht mit dem Oker zu dick wird dann hemmt es die Wärmeabfuhr
des Motor und dieser kann Ausfallen

Re: Die "ideale" Drainagehebeanlage?

Verfasst: Mo 26. Sep 2016, 09:57
von Sprinter
Hallo Sören,
wie hoch /weit / oft pumpt die Anlage denn? Wenn die Anlage nur selten pumpt solltest Du versuchen, 2für jede Pumpe eine eigenes Druckrohr mit Rückstaubogen zu verlegen und auf die Rückschlagklappe verzichten.
Bei langen Standzeiten bietest Du sonst die Chance, dass sich oberhalb der RK sehr viele Stoffe aus dem Wasser absetzen können. Wenn Du auf die RK verzichten kannst, läuft das Rohr jedesmal leer und bleibt länger sauber.
Grüße
der Sprinter

Re: Die "ideale" Drainagehebeanlage?

Verfasst: Mo 26. Sep 2016, 16:03
von Iopodx
Hallo Sprinter,

danke für deine Antwort - das ist ein guter Einwand!

Die Rückschlagklappen waren bisher noch kein Problem. Ich hatte bisher 1 1/4" Messing-Klappen im Einsatz, die waren nach 4 Jahren ohne Wartung noch völlig leichtgängig und nicht verschmutzt.

Sind denn die Jung-RSK zu empfehlen? Die sind ja deutlich teurer als zum Beispiel die Messingvariante. (Der Preis ist nicht so interessant, eher die Qualität).

Darauf verzichten würde ich ungerne, die Rückstauschleife werde ich aber zusätzlich legen.

Förderhöhe werden 3m, dann geht es direkt in ein 100er KG-Rohr. (Lässt sich leider gar nicht anders machen).

Das Problem am HT Rohr: 1m weiter am KG-Rohr sind 48m² Carport-Dach angeschlossen, daher ist dort schon ordentlich "Bums" drauf - und die Rückstauschleife kann ich nicht sonderlich weit hochziehen -> Frost.

Die Installation bisher (Fachfirma) war ohne Rückstauschleife aber mit RSK.

Viele Grüße

Re: Die "ideale" Drainagehebeanlage?

Verfasst: Mo 26. Sep 2016, 20:35
von Sprinter
Hallo Sören,
wenn du die RSK weglässt, brauchst Du dir um Frost keine Sorgen zu machen, das Rohr steht ja leer.
Grüße
der Sprinter

Re: Die "ideale" Drainagehebeanlage?

Verfasst: Di 27. Sep 2016, 16:09
von bastelkoenig
Wobei ich dagegen die Erfahrung gemacht habe, wenn das Rohr immer Leer läuft,
wird das Zeug im Rohr erst so richtig hart, Oxidiert an der Luft erst recht und setzt sich noch schneller zu.

Weiß ich, habe selber eine Anlage ohne RS in Wartung....

Re: Die "ideale" Drainagehebeanlage?

Verfasst: Di 27. Sep 2016, 19:17
von Iopodx
Hi,

ja ich habe da gestern lang darüber nachgedacht - aber die Lösung ist sehr einfach und Isolierung + Heizkabel ist auch nicht "perfekt".

Ich werde wohl die Rückstauschleife leerlaufen lassen (T-Stück reduziert auf 10mm Schlauch/ pumpenseitig). Die Pumpen brauchen ja gegeneinander sowieso Rückschlagklappen, ansonsten pumpt die eine das bei der anderen wieder heraus.

Danke soweit, am Dienstag habe ich Termin mit dem Tiefbauer, dann klären wir erstmal die maximale Tiefe (Notstauvolumen) ab.


Edit:


Eine Frage habe ich allerdings noch:

Bei den U6K steht als Steuerung explizit die BD 00 - die hat aber wohl Motorschutzschalter einstellbar 4,0-6,3 A - das passt ja nun eigentlich gar nicht zur U6K D mit < 1A?

Danke soweit!

Re: Die "ideale" Drainagehebeanlage?

Verfasst: Mi 28. Sep 2016, 13:19
von Sprinter
Hallo ,
Das BD 00 hat keinen Motorschutzschalter, der Motorschutz den du beschreibst hat das BD 46
Grüße
der Sprinter